Das Fundament meiner Arbeitsweise
Die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie geht davon aus, dass sich hinter dem, was wir bewusst wahrnehmen, denken oder fühlen, noch eine weitere Dimension verbirgt. Dabei wird oft das Bild eines Eisbergs herangezogen, von dem wir immer nur die Spitze sehen können, dessen wesentlich größerer Umfang sich jedoch hauptsächlich unter der Oberfläche befindet. Genauso ist es auch bei uns Menschen: Das, was wir an oder über uns selbst sehen können, ist meistens nur ein geringer Ausschnitt dessen, was uns beeinflusst, ja sogar ausmacht. Das hat meistens viel mit den Prägungen in unserer frühsten und frühen Kindheit zu tun. Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie lädt dazu ein, gemeinsam mit der Therapeut*in unter die Oberfläche zu schauen und neue, andere Sichtweisen kennen zu lernen.
Mit diesem Ansatz zu arbeiten bedeutet auch anzuerkennen, dass vieles nicht eine Frage des Willens ist (z.B. im Sinne von „Wenn ich mich nur genug zusammenreiße, dann wird bestimmt alles besser“), sondern dass es darum geht, überhaupt erst einmal zu realisieren, was gerade im Leben da ist, das anzuerkennen und sich vor allem – und das ist oft das Schwerste – nicht zu verurteilen.
Symptome werden also nicht nur als dysfunktional angesehen, sondern damit erklärt, dass es sich um sogenannte „Kompromissbildungen“ handeln kann: Es sind kreative Lösungen unseres Unbewussten, auf die aktuelle Lebenssituation zu reagieren und durch sie noch (halbwegs) funktionsfähig zu bleiben. Diese „Lösung“ kostet jedoch Kraft und Energie, und es kann der Zeitpunkt kommen, da es an der Zeit ist, nach den Hintergründen zu forschen und anderen Lösungen zu suchen.
Das heißt aber nicht, dass die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie nur in der Vergangenheit arbeitet. Im Gegenteil: Ausgangspunkt ist immer die aktuelle gegenwärtige Lebenssituation. Auch steht ab einem bestimmten Schweregrad der Symptomatik erst einmal im Vordergrund, den akuten Leidensdruck zu verringern, bevor gemeinsam unter die Oberfläche geschaut werden sollte.
Wenn die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie das Fundament meiner Arbeit ist, so bildet das Dach ein ganzheitliches und humanistisches Menschenbild. Das ist eine wesentliche Haltung innerhalb der Psychotherapie: Die individuelle Biographie und Entwicklung wertschätzend zu betrachten mit dem Ziel, sich selbst besser zu verstehen.
Darüber hinaus ist meine Arbeitsweise beeinflusst von anderen Methoden, die ich bei Bedarf zur Anwendung bringe. Dies sind vor allem imaginative und körperorientierte Verfahren.